Der inhaltliche Schwerpunkt der Kongresse verlagerte sich im Laufe der Jahre vom sozialen Wohnungsbau und der Normierung der einzelnen Wohnung («Die Wohnung für das Existenzminimum», Frankfurt am Main 1929) zur ökonomischen Planung grosser Siedlungen («Rationelle Bebauungsweisen», Brüssel 1930) und gipfelte folgerichtig in der Analyse der ganzen Stadt («Die funktionelle Stadt», Athen 1933). Die Ergebnisse des vierten Kongresses führten zur Kodifizierung der Grundprinzipien des modernen Städtebaus in der «Charta von Athen» und zur Ausdifferenzierung der vier wesentlichen Funktionen Wohnen, Arbeit, Freizeit und Verkehr («Logis et Loisirs», Paris 1937).
Nach dem kriegsbedingten Unterbruch stand vorerst die Frage des Wiederaufbaus im Zentrum (Bridgwater 1947). Die Hinwendung zu ästhetischen und emotionalen Fragen («Kunst und Architektur», Bergamo 1949) deutete eine Aufweichung der rationalistischen Doktrin an, ein Prozess, der sich mit der Fokussierung auf das Zentrum der Stadt und die gemeinschaftsstiftende Funktion der Architektur fortsetzte («The Core of the City», Hoddesdon 1951). Die letzten beiden Kongresse waren unter dem Titel «Habitat» dem umfassenden Lebensraum des Menschen gewidmet (Aix-en-Provence 1953 und Dubrovnik 1956).
Die jüngere Generation, welche die funktionalistischen Ansätze der Gründerväter zunehmend kritisierte, formierte sich ab 1953 als Team 10 um Aldo van Eyck, Peter und Alison Smithson, Georges Candilis, Shadrach Woods und Giancarlo de Carlo. 1956 führten die internen Auseinandersetzungen zum Auseinanderbrechen der CIAM. Der letzte Kongress hatte nur noch inoffiziellen Charakter (Otterlo 1959).