Fritz Bähler gehörte mit anderen aus der Deutschschweiz oder Deutschland stammenden Architekten wie Emil Fahrenkamp, Carl Weidemeyer, Oswald Roelly, Max Schmuklerski und Otto Zollinger zu den Protagonisten der modernen Architektur in Ascona. «Ihnen vor allem war es zu danken, daß sich in Ascona eine Bauweise entwickelte und jahrelang hielt, die Althergebrachtes mit Modernem verband und den Ort vor später einsetzenden Verschandlungen bewahrte.» (Robert Landmann, 1930) Das in idyllischer Lage am Ufer des Lago Maggiore gelegene Dorf war seit 1900 immer mehr zu einem Anziehungspunkt und Rückzugsort für Lebensreformer, Künstler und Intellektuelle geworden.
Unter anderem dank eines launigen Porträts von Ernst Morach in Eduard Kellers Ascona. Bau-Buch (1934) und den Lebenserinnerungen seiner ersten Frau, Elisabeth Stämpfli, sind einige frühe Lebensstationen Fritz Bählers überliefert. Sein Vater war der reformierte Pfarrer und Kirchenhistoriker Eduard Bähler, der seit 1912 als ausserordentlicher Professor an der Universität Bern lehrte. Nach der Gymnasialzeit in Bern studierte Bähler von 1916 bis 1920 bei Karl Moser und Gustav Gull an der Architekturabteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Es folgten Praktika in Darmstadt und Thun. Während des Studiums genoss der begabte Pianist Unterricht bei Ferruccio Busoni, der sich während des Ersten Weltkriegs in Zürich aufhielt. Danach reiste Bähler nach Paris, wo er im Atelier Le Corbusiers an der Rue des Sèvres gearbeitet haben soll. Seit 1928 war er in Solothurn in einer mit der Familie verbundenen Firma für Grabmäler tätig – offenbar ein familiärer Disziplinierungsversuch des in der Bohème verkehrenden jungen Architekten.